Interview mit Wolfgang Westermeier: Mitbegründer des Bierbrausets Braufässchen

Wir freuen uns, dass wir Wolfgang Westermeier, einer der drei Mitbegründer des Bierbrausets Braufässchen für ein Interview gewinnen konnten.

Hinter dem Braufässchen steckt die Customized Drinks GmbH. Was ist dem Unternehmen wichtig, was treibt es an? Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?

Wolfgang Westermeier: Zum einen natürlich die Zufriedenheit der Kunden. Der Kunde soll ein tolles Erlebnis haben von Anfang bis Ende. Das fängt beim Individuellen Zusammenstellen der Zutaten in unserem Webshop www.braufaesschen.com an, setzt sich fort über das hochwertige Set und den einfachen Brauprozess sowie das er am Ende ein leckeres Bier genießen kann. Dazu stehen wir im sehr engen Austausch mit unseren Kunden und arbeiten das Feedback ständig in das Produkt ein.
Auf der anderen Seite natürlich das Team. Bierbrauen ist für uns eine Leidenschaft und das leben wir auch bei uns im Team. Die Hierarchien sind sehr flach gehalten und jeder kann seine Ideen in den Schaffungsprozess mit einbringen. So wollen wir uns kontinuierlich weiter entwickeln. Langfristig wollen wir mit Braufässchen und der Internationalen Marke Brewbarrel das führende Heimbrauset weltweit werden.

Parallel dazu sind wir grade dabei auch neue Produktlinien einzuführen wo es in erste Linie um die Rohstoffe geht. Denn mit Braufässchen haben wir über die Jahre sehr hochwertige Rohstoffe entwickelt, welche wir zum einen Heimbrauer die größere Anlagen verwenden sowie auch Leuten die damit ganz andere Getränke und Lebensmittel herstellen wollen zur Verfügung stellen wollen.

Wir sind sehr angetan von der simplen Handhabung und der stilvollen Erscheinung des Braufässchens. Wir glauben es zu wissen, aber erklären Sie uns bitte doch nochmal was das Braufässchen so besonders macht und von der Masse der Bierbrausets abhebt?

Wolfgang Westermeier: Das Braufässchen ist zum einen die schnellste und einfachste Möglichkeit zu Hause Bier zu brauen sowie die einzige Möglichkeit Bier genau nach seinem Geschmack zu genießen. Dazu kann man als erstes in unserem Webshop sein Bier aus über 100.000 Möglichkeiten genau nach seinem Geschmack zusammenstellen.

Anschließend bekommt man alle Zutaten bereits passend abgewogen nach Hause und kann in nur 10 Minuten sein Bier zur Gärung vorbereiten. Das Bier muss dann fünf Tage bei Zimmertemperatur gären und zwei Tage im Kühlschrank reifen. Nach nur einer Woche ist das selbstgebraute Bier fertig und kann frisch vom Fass gezapft werden.

Kam der Erfolg des Braufässchens überraschend?

Wolfgang Westermeier: Wir hatten von Anfang an immer sehr positives Feedback für unsere Idee. Als wir damit an den Markt gingen hätten wir allerdings nicht gedacht, dass es so einschlagen würde. Bereits nach wenigen Wochen hatte wir die gesamte Menge welche wir für das erste Halbjahr geplant hatten verkauft. Seither sind wir eher immer damit beschäftigt mit der Produktion der Nachfrage irgendwie hinterher zu kommen. Man könnte also durchaus sagen, dass wir vom Erfolg schon etwas überrascht wurden.

Haben Sie je an der Produktidee gezweifelt? Mit welchen Ideen im „Bierbrau-Segment“ haben Sie geliebäugelt, aber nie umgesetzt?

Wolfgang Westermeier: Nein, an der Produktidee haben wir nie gezweifelt. Im Laufe der Jahre hatten wir zwar schon einige andere Ideen, davon ist aber nie eine in die engere Diskussion gekommen, weil wir immer sehr viel mit der Weiterentwicklung von Braufässchen zu tun hatten. Für uns war von Anfang an vor allem auch die Internationalisierung ein sehr interessantes Thema.

Wir hatten von Anfang an auch immer eine große Nachfrage aus dem Ausland die wir aber bis Oktober letzten Jahres nicht bedienen konnten. Oktober 2014 ist unser englischsprachiger Webshop www.brewbarrel.com online gegangen und seither können wir nach ganz Europa liefern und sind außerdem mit mehreren Partnern für die Markterschließung in den USA, Kanada und Australien in Gesprächen.

Verraten Sie uns etwas über zukünftige Produkte, die Sie planen?

Wolfgang Westermeier: Vor kurzem haben wir unseren Webshop für Aromen www.pure-flavours.com online geschalten. Durch Braufässchen haben wir zum einen gesehen, dass die Leute viel Spaß daran haben Ihre Lebensmittel und Getränke noch mit hochwertigen Aromen zu verfeinern. Außerdem wussten wir als StartUp wie schwierig es als kleines Unternehmen sein kann mit den hohen Mindestabnahmemengen der Lebensmittelindustrie zurecht zu kommen.

Beides wollen wir mit Pure Flavour lösen, indem wir hochwertige Lebensmittelaromen in Kleingebinden (10 ml – 500 ml) für Privatanwender und Kleinunternehmen wie z.B. Manufakturen zur Verfügung stellen.
Außerdem arbeiten wir an der Braufässchen Professional Line. Dabei bieten wir die bewährten Rohstoffe von Braufässchen auch in Gebinden für 10 und 20 L Sude an. So können Heimbrauer die größere Sude mit Ihren eigenen Anlagen brauen wollen weiterhin auf die bewähren Braufässchen Zutaten zurückgreifen.

Auf dem Markt gibt es unzählige Bier-Misch-Getränke. Mittels der Vielfalt von Ihnen angebotenen Biersorten fahren Sie in diesem Zug mit. Welchen Trend / Bewegung sehen Sie kommen?

Wolfgang Westermeier: Das stimmt nur bedingt. Bei Braufässchen bekommt man kein Biermischgetränkt. Denn es wird ja keine Limonade oder ähnliches zugesetzt, sondern in der Regel hochkonzentrierte Fruchtextrakte ohne Zucker. Das heißt, man hat vollwertiges Bier mit 4,5 – 6,0 Vol. % Alkohol und keinen süßen Beigeschmack.

Das ist in dieser Form einmalig in Deutschland, weil das für Brauereien durch das Reinheitsgebot, bzw. das Biersteuergesetz, untersagt ist. Heimbrauer sind aber von diesen Zutatenbeschränkungen ausgenommen und können daher solche Biere brauen.

So ein Bier aus der Flasche zu genießen wäre natürlich ein schöner Trend. Da wir aber nicht glauben, dass sich demnächst etwas am Reinheitsgebot in Deutschland verändern wird, wird sich der Trend des Heimbrauens auf jeden Fall noch lange halten und mit Sicherheit auch noch stärker entwickeln.

Wie erreicht das Braufässchen Personen, die zwar gerne Bier trinken, jedoch bisher nicht daran gedacht haben selber Bier zu brauen?

Wolfgang Westermeier: Zum einen über Öffentlichkeitsarbeit und auch unsere Social Media Präsenzen. Zum anderen aber auch und das ist ein ganz entscheidender Faktor, durch Weiterempfehlungen.

Wir haben eine sehr hohe Zufriedenheit bei unseren Kunden und das Selber Brauen ist einfach ein tolles Erlebnis das lange im Gedächtnis bleibt und wovon man gerne erzählt. Außerdem trinken die wenigsten Ihr Braufässchen alleine sondern genießen es mit Freunden und Familie. Dadurch erledigt sich das Marketing dann fast von selbst.

Welche Biersorte ist die Beliebteste für das Braufässchen?

Wolfgang Westermeier: Die beliebteste Biersorte an sich ist Pils, was auch die allgemeine Bierverteilung in Deutschland sehr gut wiederspiegelt. Die Beliebteste Bierkombination ist Pils mit Eichenholz.

Durch die Eichenholzchips bekommt man ein Aroma wie bei einer Holzfasslagerung in sein Bier. Auch sehr beliebt ist das Bourbonholz, welches aus alten Whiskeyfässern gewonnen wird. Darauf folgen dann eigentlich gleich die Zitrusfrüchte wie Zitrone und Grapefruit gefolgt von Exoten wie Mango und Passionsfrucht.

Wie denken Sie über den Aspekt des Einwegsprodukts? Könnten Sie sich vorstellen eine „nachhaltigere“ Variante zu entwickeln?

Wolfgang Westermeier: Das steht auf jeden Fall auf der To-Do Liste. Wird aber mit Sicherheit noch ein bisschen brauchen. Bis dahin hoffen wir mit den Zutaten der Professional Line auch schon einen ersten Schritt in die Richtung zu machen. So können die Leute mit Braufässchen einen leichten Einstieg in die Welt des Heimbrauens finden und dann längerfristig mit den Zutaten Ihre eigenen Projekte verwirklichen.

Herzlichlichen Dank Herr Westermeier für das spannende und interessante Interview!